In der spanischen See

 

In der spanischen See 
     31. August 1832.


    Der Dichter:
Was willst du, kühler
Ostwind, immer
so im Segel liegen?
Warum mir verwehren,
die sonnenhohen
Dovre-Sale zu schauen?

Was willst dem meermüden
Mann du's verwehren,
Herthas Höhn zu sehen?
Finster ist die Tiefe,
dunkle Wogen erheben sich,
es lechzt nach Land mein Auge.

    Der Wind:
Im Himmel geboren,
lauf' ich auf blauen
Wogen dahin ubers Westmeer,
wo sich die alte
Insel Gardars
erhebt aus der See.

dort möchte ich gem
mit goldnem Gewölk
die schimmernden Gipfel schmücken
und im tiefen
Tal dort küssen
die Maid mit minnigen Händen.

    Der Dichter:
Höre, Seewind,
himmelgeborner!
Enteile Islands Tälern!
Erst aber küsse
und bring mir den Kufl
von den Töchtern der Täler!

Poestion, J.C. (1904).